
L'Ailleurs de l'autre
Musiktheater La CageWiegenlieder, rituelle Formeln, Wortgefechte, Stimmübungen oder Rufe eines Hirten: Unter der Regie von Aliénor Dauchez überschneiden und verflechten sich vokale Ausdrucksformen unterschiedlichen Ursprungs in dem Musiktheater "L'Ailleurs de l'autre" von La Cage und Les Cris de Paris, das im April 2018 im Radialsystem uraufgeführt wurde. Abseits von geschriebenen Noten entsteht zwischen den fünf Sängerinnen ein Dialog von vielfältigen oralen Traditionen aus verschiedenen Regionen der Erde - eingeprägt allein nach dem Gehör. Bei der Suche nach einem bestimmten Klang, einem bestimmten Atemhauch verändert sich ihr Körper. Dieser Wandel wird durch die Kostüme aufgegriffen: Über die immer neuen Gewänder nimmt die Musik eine visuelle Form an. "L'Ailleurs de l'autre" spielt in der nahen Zukunft. Die Performerinnen dekonstruieren Klischees von dem, was einst als "weiblich" galt, und befreien sich so von Regeln und zugeschriebenen Rollenbildern. Auftragswerke von Hanna Eimermacher rahmen die Vorstellung. Das Kombiticket für "L'Ailleurs de l'autre" und "Whole Body Like Gone" am Sonntag finden Sie hier: http://bit.ly/MusiktheaterSonntag Die Musiktheatercompagnie La Cage wurde 2015 in Berlin und Paris gegründet. Sie bedient sich eines vielseitigen Repertoires, verbindet neue Musik mit Musik anderer Epochen und anderer Genres. Das künstlerische Team, das sich für die jeweiligen Projekte zusammen mit einem Musikensemble bildet, ist interdisziplinär und sucht nach neuen performativen Formen für das Genre Musiktheater. Michel Butor war Ehren-vorsitzender der Compagnie. Aliénor Dauchez, künstlerische Leiterin der Compagnie La Cage, ist Bildende Künstlerin und Regisseurin. Sie absolvierte ein Ingenieurstudium an der UTC in Compiègne und studierte anschließend Bildende Kunst an der Universität der Künste Berlin sowie an der École des Beaux-Arts in Paris. Im Musiktheater sammelte sie erste Erfahrungen als Assistentin von Anna Viebrock, Sasha Waltz und Heiner Goebbels. Für ihre bildnerische Arbeit wurde sie vielfach ausgezeichnet. Zurzeit ist sie Stipendiatin des Akademie Schloss Solitude in Stuttgart. Ihre Performances und Skulpturen wurden im Contemporary Art Center in St. Petersburg, bei der Moskauer Biennale der Zeitgenössischen Kunst, im Couvent de la Tourette von Le Corbusier bei Lyon und im Haus am Lützowplatz in Berlin gezeigt. Unter anderem mit dem Solistenensemble Kaleidoskop, TM+ und dem Zafraan Ensemble entwickelte sie Stücke, in denen die bildnerische Ebene und die Rolle der Musiker zentral sind. Ihre Arbeiten "Démesure", "Votre Faust" von Henri Pousseur und "Hardcore" wurden unter anderem im Radialsystem, im Theater Basel, im Concertgebouw Brügge sowie im Harpa Reykjavík aufgeführt.
Rahmenprogramm
17.15 Uhr Podiumsgespräch mit u.a. Bastian Zimmermann (Musikwissenschaftler und Dramaturg), Roland Quitt (Vorsitzender von ZMB - Zeitgenössisches Musiktheater Berlin e.V.), Clemens Hund-Göschel (Zafraan Ensemble) und Aliénor Dauchez (La Cage)
Credits
Eine Produktion von La Cage und Les Cris de Paris. Gefördert durch den Hauptstadtkulturfonds und Impuls neue Musik.
Präsentiert von


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