Ohrknacker: Daniela Terranova

Konzert

Biografie Trio Catch

Boglárka Pecze (Klarinette), Eva Boesch (Violoncello) und Sun-Young Nam (Klavier) trafen sich als Stipendiatinnen bei der Internationalen Ensemble Modern Akademie in Frankfurt und gründeten anschließend das Trio Catch – benannt nach dem Werk „Catch“ op. 4 von Thomas Adès. Neben der klassischen Musik bildet die Interpretation zeitgenössischer Musik einen Schwerpunkt ihrer Zusammenarbeit. Das in Hamburg beheimatete Trio arbeitete mit zahlreichen Komponist*innen zusammen, darunter Mark Andre, Georges Aperghis, Beat Furrer und Helmut Lachenmann. Eine rege Konzerttätigkeit führte das Trio Catch bisher durch ganz Europa sowie zu Festivals wie Ultraschall Berlin, Musica Strasbourg und den Wittener Tagen für neue Kammermusik. Das Trio ist auch in der Musikvermittlung tätig: An der Musikhochschule Hamburg hatte es einen Lehrauftrag inne und gab als Ensemble in Residence Workshops für die Studierenden der Kompositionsklassen. Seit 2016 gestaltet es die eigene Reihe „Ohrknacker“, bei der jeweils eigens für das Trio Catch komponierte Werke in Gesprächskonzerten vorgestellt werden.

Ohren öffnen für neue Klänge: In den Konzerten der Ohrknacker-Reihe des Trio Catch steht jeweils ein Werk zeitgenössischer Musik im Mittelpunkt, das zweimal gespielt und dazwischen im Austausch mit dem Publikum genauer betrachtet wird – nicht als musikwissenschaftliche Analyse, sondern als persönliches Gespräch über die Musik. Nach einer durch die Pandemie bedingten Pause geht die Ohrknacker-Reihe nun online als Streaming-Format weiter.

Die neue Online-Reihe der „Ohrknacker“-Konzerte im radialsystem beginnt Mitte Februar mit einem Werk der italienischen Komponistin Daniela Terranova: „flowers endlessly open“ (2020) beschreibt sanfte Formen, die sich mal zusammenziehen, dann wieder ausdehnen wie der Umriss von Rosenblättern. Die musikalische Struktur erscheint klar, löst sich dann aber in neue Figuren auf und erzeugt so ein Gefühl der Offenheit – ein Prozess, der ständig neu beginnt, sich verzögert, eine Struktur entwirft, die individuelle Maßstäbe übersteigt, um größere, klangvolle Kontinuitäten zu weben. Der Titel des Stücks ist ein Zitat aus Rainer Maria Rilkes achter Elegie: Als Symbol für die Unendlichkeit möglicher Bedeutung bringen die Blumen, denen das Gedicht gewidmet ist, kein eigenes Wissen hervor – sie sind ein Schatten, eine Andeutung, eine Reso-nanz, die unsere kognitiven und emotionalen Wünsche außer Kraft setzen. Das Werk ist ein Kompositionsauftrag der Bludenzer Tage zeitgemäßer Musik.

Die Veranstaltungen dauern jeweils eine Stunde, vor und nach den Konzerten laden die Musikerinnen des Trio Catch gemeinsam mit den Komponist*innen zu einem Online-Gespräch ein.

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