Der dritte Festivaltag konzentriert sich zunächst auf die mikrotonale Gestaltung des Tonraums und beleuchtet die Entwicklung dieser Klangsprache über mehrere Generationen hinweg. Neue und wichtige Werke von Pascale Criton und Marina Khorkova schaffen nuancierte Klangräume, die sich ausdehnen und aneinander reiben, während Jasmine Guffonds Live-Set das klangliche Potenzial von Datenströmen erforscht.

Anschließend präsentiert Electric Indigo ein neu entwickeltes Live-Set, in dem ausgetüftelte Beats und Klänge audiovisuell zu erleben sind. Im letzten Konzert kommt ein Werk der Multimedia-Künstlerin Merche Blasco zur Uraufführung, das der standardisierten Audiotechnologie den menschlichen Körper mit vier weiblichen Stimmen als polyphone Synthesizer entgegenstellt. Stefanie Egedy kombiniert in einer Konzertinstallation ihre Subwoofer-Szenarien mit den tiefen Registern von Kontrabassklarinette und Kontrabass. Abschließend vereint ein DJ-Set von Mieko Suzuki dynamische Beats und avantgardistischen Techno.

Panel III: The Electric Guitar between New Music and Pop
In klassischer und Neuer Musik führt die Gitarre bis heute ein Schattendasein, erst über den Umweg der Pop- und Rockmusik inklusive der neuen Klangsphären, die sich aus der Elektrifizierung ergaben, hat die Gitarre, jetzt als E-Gitarre, auch in aktuelle Avantgarde-Strömungen gefunden. Dabei wurde ihre Spielweise ebenso erweitert wie die Möglichkeiten der Klangmodulation und -verzerrung, während in Klanginstallationen häufig der skulptural wie ikonisch prägnante Charakter dieses Instruments zum Tragen kommt. Beim diesjährigen Festival Heroines of Sound widmet sich ein Schwerpunkt aktuellen Annäherungen an dieses traditionsreiche Instrument. Das Panel bietet den Komponist*innen die Gelegenheit, ihre Musik dem Publikum zu erläutern.