Montag Modus: archive of futures II
Interdisziplinäre Performance-Ausstellung
Ticketpreise
14 Euro , reduziert 10 Euro
ab 17 Uhr: Videoinstallationen
ab 18 Uhr: Performances
Polen und Ungarn sind historisch, politisch und kulturell eng miteinander verbunden: geprägt vom Kalten Krieg und den Nachwirkungen der post-sozialistischen Vergangenheit; konfrontiert mit asymmetrischen, hierarchischen Beziehungen zu Nachbarländern und der Dominanz eurozentrischer Wissensproduktion. „Montag Modus: archive of futures“ ist ein dreiteiliges, von der interdisziplinären Reihe Montag Modus kuratiertes Projekt, das Künstler*innen und künstlerische Positionen aus Ungarn und Polen präsentiert.
Lokale Kosmologien, queere Praktiken der Welterzeugung und dekoloniale Geschichtsschreibungen: Die zweite Ausgabe von „archive of futures“, eine abendfüllende Performance-Ausstellung im Radialsystem, zeigt über das gesamte Gebäude verteilt Arbeiten des Budapester Kollektivs Hollow, des in Berlin lebenden polnischen Choreografen Przemek Kamiński, der in Berlin lebenden polnischen Künstlerin Alicja Rogalska und der in Warschau lebenden Choreografin Marta Ziółek. Ausgehend von Worldbuilding-Strategien osteuropäischer Graswurzel Initiativen erkunden sie mit ihren Arbeiten Formen des Widerstands innerhalb feministischer und queerer Gemeinschaften. Sie spekulieren über das Potenzial posthumaner Körperlichkeit, sowie über alternative Realitäten und mögliche Zukunftsszenarien.
„archive of futures“ entfaltet sich entlang der Suche nach Zukunftsvisionen, die Raum für lokale Identitäten und regionale Handlungsmacht jenseits nationalistischer Ideologien lassen. Dekoloniales Denken unter Berücksichtigung regionaler Besonderheiten wird durch performative Praktiken, verkörpertes Wissen und Tanz erweitert. Die dreiteilige Reihe findet über das Jahr 2023 verteilt an verschiedenen Orten in Berlin statt – der dritte und letzte Teil folgt im Oktober in der Tanzfabrik Berlin.
Cast
Beteiligte Künstler*innen
Hollow
Przemek Kamiński
Alicja Rogalska
Marta Ziółek
Kuratorin
Léna Szirmay-Kalos
Produktionsleiterin
Magda Garlińska
Assistenz
Beatrice Zanesco
Technische Leitung
Bátor Tóth
Biographien
Das ungarische Kollektiv Hollow vereint Tänzer und Choreograf Viktor Szeri, Medienkünstler und Gamedesigner Tamás Páll und Kurator und Autor Gyula Muskovics. Sie verbinden zeitgenössischen Tanz mit Poetik, neuen Medien, Augmented Reality sowie Live-Action-Rollenspielen und erschaffen immersive Umgebungen und realitätsübergreifende Erfahrungen. Hollow hat zu Themen wie Queer Cruising, Millennial-Kulten und der Radikalisierung der Gamer-Subkultur gearbeitet und u.a. am Trafó House of Contemporary Arts (Budapest, HU) und der MeetFactory (Prag, CZ) präsentiert.
Przemek Kamiński ist ein in Polen geborener und in Berlin lebender Choreograf und Performer. Seine erweiterte choreografische Praxis beschäftigt sich mit Verkörperungen, Imagination und Sinnlichkeit, Lust und Begehren. Seine choreografischen Arbeiten wurden u.a. präsentiert bei Cinedans Fest at Eye (Amsterdam), Diskurs Festival (Gießen), HAU Hebbel am Ufer (Berlin), K3 | Tanzplan Hamburg, Kunsthalle Zürich, Museum of Art (Łodz) und Nowy Teatr (Warschau).
Alicja Rogalska, in Polen geboren, ist eine in Berlin und London lebende interdisziplinäre Künstlerin, die sich mit sozialen Strukturen und dem politischen Subtext des Alltäglichen beschäftigt. Auf der Suche nach emanzipatorischen Ideen für die Zukunft entwickelt sie kollaborativ Situationen, Performances, Videos und Installationen. 2022 wurde sie mit dem Berlin Art Prize ausgezeichnet. Ihre Arbeiten wurden zuletzt u.a. in der National Gallery of Art (2023, Vilnius) und bei Manifesta 14 (Prishtina, 2022) ausgestellt.
Marta Ziółek ist Choreografin, Performerin und Pädagogin, die sich mit der Stimme und der Selbstinszenierung des weiblichen Körpers beschäftigt. Mit Fokus auf kollektive Techniken der körperlichen Partizipation erforscht sie die emanzipatorische und sozial heilende Kraft im Tanz. Zu ihren aktuellen Performances zählen u.a. „LARVA“ (2021), „MONSTERA“ (2020) und „Make Yourself“ (2016).
Montag Modus ist eine in Berlin ansässige Veranstaltungsreihe, die sowohl lokale als auch Künstler*innen und Kulturschaffende aus Mittel- und Osteuropa einbezieht. Ihr Programmschwerpunkt liegt auf Performancekunst, Choreografie und zeitbasierten Medien. Innerhalb eines Abends werden mehrere Arbeiten gezeigt, die meist in einer ausstellungsähnlichen Situation nebeneinander präsentiert werden.
Programm
Die immersive Performance Aura des Kollektivs Hollow untersucht mit Poesie, Medienkunst, zeitgenössischem Tanz, Rollenspielen, experimenteller elektronischer Musik und Gesang das welterschaffende Potenzial geteilter Vorstellungskraft. Die Performance basiert auf einer Recherche über Worldbuilding-Strategien osteuropäischer Graswurzel-Initiativen und der Wiederentdeckung queerer Geschichten aus Warschau, Tiflis und Budapest.
In Drops of Tears Glistened on the Flowers setzt sich der Choreograf Przemek Kamiński in Zusammenarbeit mit den Tänzern Angelo Petracca und Fabian Riess mit dem Bewegungsvokabular des polnischen Nationaltanzes Kujawiak auseinander. Durch Klang und Bewegung sowie durch queere Verkörperung verleiht Kamiński dem Tanz neue Formen und Qualitäten.
Future Rituals ist eine fortlaufende Recherche der Choreografin Marta Ziółek. Ihre choreografische Praxis beschäftigt sich mit Ritualen als transindividuelle Erfahrung am Kollektivkörper. Ausgehend von der Idee, dass Rituale zeremonielle Allianzen schaffen und Schwellenerfahrungen hervorrufen, beschäftigt sich Ziółek gemeinsam mit den Tänzerinnen Karolina Kraczkowska und Aleksandra Lemba mit unterschiedlichen Protestformen als ‚rite de passage‘, als Übergangsriten.
Erinnerungen an vergangene Kämpfe, Hoffnungen auf künftige Utopien und die Vorstellung von alternativen Realitäten überschneiden sich in den fünf Videoarbeiten der Künstlerin Alicja Rogalska: In News Medley/ Hírdalcsokor (2020), einer Zusammenarbeit mit Katalin Erdödi und Réka Annus, singt der Frauenchor von Kartal über das Leben auf dem ungarischen Land und verknüpft persönliche Geschichten mit kollektiven Zukunftssorgen. Dark Fibers (2015-2021) erzählt durch den polyphonen Gesang eines georgischen Chors die wahre Geschichte einer Frau, die unwissentlich ein Glasfaserkabel zwischen Georgien und Armenien sabotierte. In Dreamed Revolution (2014-2015) teilen lokale Aktivist*innen unter dem Einfluss von Hypnose, wie sie sich ein Leben in der polnischen Stadt Łódź 100 Jahre in der Zukunft vorstellen. NOVA (2020), eine Zusammenarbeit mit Ana de Almeida und Vanja Smiljanić, dokumentiert ein Live Action Role Play queer-feministischer Aktivistinnen – in einer spekulativen Zukunft nach Ende des Patriarchats. Und in The Feast (2022) versammeln sich vier Menschen zu einer Dinnerparty, bei der sie fossile Brennstoffe und Giftmüll konsumieren, während sie über Strategien diskutieren, die eine Abwendung der Klimakatastrophe hätten ermöglichen können.
Sprache
Englisch
archive of futures Reihe
April 2023 Sophiensaele
Juli 2023 Radialsystem
Okt 2023 Tanzfabrik Berlin
Weitere Informationen unter:
www.mmpraxis.com
Credits
„Montag Modus: archive of futures“ ist eine Produktion der kuratorischen Plattform MMpraxis in Zusammenarbeit mit SOPHIENSÆLE, Radialsystem, Tanzfa-brik Berlin und Bergen Kunsthall; gefördert durch die Berliner Senatsverwaltung für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt und unterstützt durch den Fonds Darstellende Künste mit Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien im Rahmen des Programms NEUSTART KULTUR.
Medienpartnerschaften: taz. die tageszeitung, tip Berlin, Rausgegangen, Exberliner.
Polen und Ungarn sind historisch, politisch und kulturell eng miteinander verbunden: geprägt vom Kalten Krieg und den Nachwirkungen der post-sozialistischen Vergangenheit; konfrontiert mit asymmetrischen, hierarchischen Beziehungen zu Nachbarländern und der Dominanz eurozentrischer Wissensproduktion. „Montag Modus: archive of futures“ ist ein dreiteiliges, von der interdisziplinären Reihe Montag Modus kuratiertes Projekt, das Künstler*innen und künstlerische Positionen aus Ungarn und Polen präsentiert.
Lokale Kosmologien, queere Praktiken der Welterzeugung und dekoloniale Geschichtsschreibungen: Die zweite Ausgabe von „archive of futures“, eine abendfüllende Performance-Ausstellung im Radialsystem, zeigt über das gesamte Gebäude verteilt Arbeiten des Budapester Kollektivs Hollow, des in Berlin lebenden polnischen Choreografen Przemek Kamiński, der in Berlin lebenden polnischen Künstlerin Alicja Rogalska und der in Warschau lebenden Choreografin Marta Ziółek. Ausgehend von Worldbuilding-Strategien osteuropäischer Graswurzel Initiativen erkunden sie mit ihren Arbeiten Formen des Widerstands innerhalb feministischer und queerer Gemeinschaften. Sie spekulieren über das Potenzial posthumaner Körperlichkeit, sowie über alternative Realitäten und mögliche Zukunftsszenarien.
„archive of futures“ entfaltet sich entlang der Suche nach Zukunftsvisionen, die Raum für lokale Identitäten und regionale Handlungsmacht jenseits nationalistischer Ideologien lassen. Dekoloniales Denken unter Berücksichtigung regionaler Besonderheiten wird durch performative Praktiken, verkörpertes Wissen und Tanz erweitert. Die dreiteilige Reihe findet über das Jahr 2023 verteilt an verschiedenen Orten in Berlin statt – der dritte und letzte Teil folgt im Oktober in der Tanzfabrik Berlin.
Cast
Beteiligte Künstler*innen
Hollow
Przemek Kamiński
Alicja Rogalska
Marta Ziółek
Kuratorin
Léna Szirmay-Kalos
Produktionsleiterin
Magda Garlińska
Assistenz
Beatrice Zanesco
Technische Leitung
Bátor Tóth
Biografien
Das ungarische Kollektiv Hollow vereint Tänzer und Choreograf Viktor Szeri, Medienkünstler und Gamedesigner Tamás Páll und Kurator und Autor Gyula Muskovics. Sie verbinden zeitgenössischen Tanz mit Poetik, neuen Medien, Augmented Reality sowie Live-Action-Rollenspielen und erschaffen immersive Umgebungen und realitätsübergreifende Erfahrungen. Hollow hat zu Themen wie Queer Cruising, Millennial-Kulten und der Radikalisierung der Gamer-Subkultur gearbeitet und u.a. am Trafó House of Contemporary Arts (Budapest, HU) und der MeetFactory (Prag, CZ) präsentiert.
Przemek Kamiński ist ein in Polen geborener und in Berlin lebender Choreograf und Performer. Seine erweiterte choreografische Praxis beschäftigt sich mit Verkörperungen, Imagination und Sinnlichkeit, Lust und Begehren. Seine choreografischen Arbeiten wurden u.a. präsentiert bei Cinedans Fest at Eye (Amsterdam), Diskurs Festival (Gießen), HAU Hebbel am Ufer (Berlin), K3 | Tanzplan Hamburg, Kunsthalle Zürich, Museum of Art (Łodz) und Nowy Teatr (Warschau).
Alicja Rogalska, in Polen geboren, ist eine in Berlin und London lebende interdisziplinäre Künstlerin, die sich mit sozialen Strukturen und dem politischen Subtext des Alltäglichen beschäftigt. Auf der Suche nach emanzipatorischen Ideen für die Zukunft entwickelt sie kollaborativ Situationen, Performances, Videos und Installationen. 2022 wurde sie mit dem Berlin Art Prize ausgezeichnet. Ihre Arbeiten wurden zuletzt u.a. in der National Gallery of Art (2023, Vilnius) und bei Manifesta 14 (Prishtina, 2022) ausgestellt.
Marta Ziółek ist Choreografin, Performerin und Pädagogin, die sich mit der Stimme und der Selbstinszenierung des weiblichen Körpers beschäftigt. Mit Fokus auf kollektive Techniken der körperlichen Partizipation erforscht sie die emanzipatorische und sozial heilende Kraft im Tanz. Zu ihren aktuellen Performances zählen u.a. „LARVA“ (2021), „MONSTERA“ (2020) und „Make Yourself“ (2016).
Montag Modus ist eine in Berlin ansässige Veranstaltungsreihe, die sowohl lokale als auch Künstler*innen und Kulturschaffende aus Mittel- und Osteuropa einbezieht. Ihr Programmschwerpunkt liegt auf Performancekunst, Choreografie und zeitbasierten Medien. Innerhalb eines Abends werden mehrere Arbeiten gezeigt, die meist in einer ausstellungsähnlichen Situation nebeneinander präsentiert werden.
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